Techniken

Raku

Eine Jahrhunderte alte japanische Technik zur Herstellung von Trinkschalen für die Teezeremonie


Heute :

Das Keramikstück wird bei 900-1.000° C mit Hilfe von Zangen noch rotglühend aus den Ofen genommen und in Wasser abgekühlt oder in geeigneten Materialien wie Sägespänen oder Tannennadeln nachreduziert.
Es entsteht ein haarrissartiges Muster auf der Oberfläche.


Hierbei kommt es nicht auf die Dichtigkeit des Gefäßes an, sondern auf Form , Farbe und Ausdruck.

Holzofen

Keramik mit Holz zu brennen ist die Älteste und zugleich eine der faszinierendsten Methoden. Ein solcher Brand kann zwischen 10 Stunden und 5 Tagen dauern, je nach Größe des Ofens und der gewünschten Ergebnissen. Der Holzbrand bei 1.200 oder 1.300° C gleicht einem Feuersturm. Er zeichnet die Gefäße auf seine typische Art und hinterlässt Spuren des Feuers und der Asche. Jedes Teil aus solch einem Brand ist ein Einzelstück und so nicht Reproduzierbar.

 

Fayence

Töpferware, die nach der italienischen Stadt Faenza benannt ist. Die Gefäße aus farbigem niedrig gebranntem Ton werden mit einer weißen opaken Zinnglasur überzogen und mit Aufglasurfarben bemalt.
Historisch gesehen ist die Fayence eine Technik aus dem Orient . In Europa diente sie vor der Erfindung des kostbaren Porzellans als deren Nachahmung. Sie verbreitete sich von Persien über Nordafrika nach Spanien und von dort über ganz Europa.
Heute wird diese Technik vor allem in Thüringen und Sachsen angewandt.

Porzellan

Porzellan ist ein hochwertiger tonkeramischer Werkstoff, der sehr schwierig zu verarbeiten ist. Ein dichter, weißerund transparenter Scherben ist für ihn charakteristisch.
Häufig wird Porzellan mit einer transparenten Glasur versehen und mit Unter oder Aufglasurfarben bemalt.
Dünnwandiges Porzellan ist Licht durchscheinend.

 

Zusammensetzung:
Kaolin 50 %
Quarz 25 %
Feldspat 25 %

 

Durch die Zusammensetzung des Werkstoffes und die hohen Brenntemperaturen ist Porzellan vollkommen dicht.

Steinzeug

Steinzeug ist Keramik aus farbigem oder weißem Ton, der über 1.200° C gebrannt wird. Durch die hohe Brenntemperatur ist der Scherben wasserdicht und so ist eine Glasurschicht hier nicht unbedingt notwendig. Typische Steinzeugglasuren sind Lehmglasuren , Feldspatglasuren und Salzglasuren.

Steinzeug im Salzbrand

Die Salzglasur ist eine Anflugglasur.

In der Endphase des Brennprozess wird Kochsalz oder Soda in den Ofen gegeben. Das Natriumoxid reagiert mit dem Quarz im Scherben zu einer Glasur.

 

Die Farbe des Scherbens hängt von der Ofenatmosphäre und von Eisengehalt des Tons ab.

Bei Oxidierender Atmosphäre entsteht hellgelbe bis rotbraune Färbung-
Bei Reduzierender Atmosphäre graue Farbtöne. Salzglasiertes Steinzeug wird traditionell in Frechen , Siegburg und im Westerwald hergestellt.
Bemalt wird dieses Steinzeug im getrockneten ungebrannten Zustand mit Smalten.

 

Smalten sind spezielle Keramische Farben für den Salzbrand. ( - Glasflüsse mit eingeschmolzenen Metalloxiden ) Besonders die blauen Kobaltsmalten sind für die traditionellen Töpfe aus dem Westerwald beliebt und notwendig.

Steingut

Steingut ist eine Irdenware mit weißem Scherben.


Durch seine Zusammensetzung und niedrige Brenntemperatur ist das Steingut porös und kann so noch Wasser im Scherben aufnehmen.
Daher ist eine haarissfreie Glasur hier unbedingt notwendig.

 

Typisch ist hier Unterglasurmalerei mit einer transparenten Aufglasur.
Erste Steingut Erzeugnisse wurden um 1700 von Wedgwood in England hergestellt

Irdengut

Irdengut ist der Oberbegriff für einen porösen, farbigen Scherben. Dazu zählt im Innenbereich Gebrauchsgeschirr aus Steingut und im Außenbereich sind dies neben Zahlreichen Arten der Gartenkeramik auch Baukeramische Elemente wie Dachpfannen, Steine und Vormauerklinker gemeint.